Richard-Wagner-Gedenktage
Unsere beiden Wagner-Wochenenden mit Aufführungen des „Fliegenden Holländers“ im Februar und im Mai ranken sich in diesem Jahr um Richard Wagners Geburtstag am 22. Mai und seinen Todestag am 13. Februar. Dazu haben wir uns auch einige kulinarische Höhepunkte einfallen lassen. Doch dazu später mehr.
Richard Wagners 'Der fliegende Holländer' ist ein Werk, das nicht nur Regisseure an der großen Oper einiges an inszenatorischen Überlegungen abverlangt. Im besonderen Maße gilt dies aber für Figurentheaterinszenierungen. Der opulenten Musik des Holländers steht eine vergleichsweise handlungsarme und langsame Entfaltung der erzählten Geschichte gegenüber. Szenische Langeweile ist vorprogrammiert, wenn man keinen Dreh findet, die sehr langen und reflexiven Momente in Szene zu setzen. Ein zentrales Element unserer Inszenierung sind deswegen sorgfältig ausgearbeitete Videosequenzen, die den Kern der Musik und Handlung in passende Sinnbilder übertragen. Unsere Bilder korrespondieren also auf einer Sinnebene mit der Musik.
Auf Senta richten wir in unserer Inszenierung ganz besonders unser Augenmerk. Wie sich bei der Zauberflöte Tamino in das Bild der schönen Tamina verliebt, so ist es auch bei Senta so, dass sie sich einzig durch ein Bild des Holländers zu ihm hingezogen fühlt. Doch setzt Tamino sein Leben ein für eine Frau, die er zwar nicht kennt, die aber als reale Person existiert. Bei Senta ist das wesentlich komplizierter, denn sie verliebt sich in einen Geist, der zudem nur alle sieben Jahre an Land kommen darf. Warum also verliebt sich Senta in diesen 'Geist'? Warum meint sie, dass sie diejenige ist, die ihn zu erlösen vermag? Die Kombination aus gesungenem Text und erklingender Musik gibt uns die wichtigsten Hinweise darauf. „Wenn ich so eine Stelle aus der Ballade der Senta höre, wie „blutrot die Segel, schwarz der Mast“, dann fängt es in meinem Kopf an zu rattern. Ich bin einfach ein Mensch, der in Bildern denkt“, berichtet Benno Mitschka über seine künstlerische Herangehensweise bei der Beschäftigung mit dem Libretto der Wagner-Oper. „So war für mich von Anfang an klar, dass sich der sich wiederholende Auftritt des Holländerschiffs jedes Mal wie ein Hammerschlag in den Köpfen der Zuschauer festsetzen müsse“, so der Künstler weiter. Da muss eine Erschütterung erfahrbar sein, die Sentas ganze Existenz in Bilder umsetzt. Die Erlösungstat am Ende ist dann auch nicht nur ein biedermeierlicher Akt des metaphysischen Wohlfühlens, sondern hat eine Kraft, aus der Sterne geboren werden. Kulinarisch segeln wir am ersten Wochenende ganz unter holländischer Flagge. Ob Lauchcremesuppe, Schnitzel à la Senta oder Apfelkuchen. Alles gibt es nach der Sonntags-Matinee am 16.02.2020 nach Rezepten aus dem Königreich der Niederlande zubereitet. Bei der Geburtstagsmatinee am 24.05.2020 verwöhnen wir Sie mit Speisen inspiriert von Rezepten eines Kochbuchs von Daphne Wagner, der Urenkelin Richard Wagners. Doch dazu mehr im nächsten Newsletter. Es gibt in diesem Jahr sechs Vorstellungen des „Fliegenden Holländers“. Wer sich also eine der wenigen Karten sichern möchte, sollte schnell sein.
Bilder, Videos, eine Inhaltsangabe und Informationen zur verwendeten Aufnahme finden Sie hier: Holländer
Termine:
Freitag, 14.02.2020 um 19 Uhr-
Samstag, 15.02.2020 um 19 Uhr.
Sonntag, 16.02.2020 um 11 Uhr (mit anschließendem Mittagsbuffet).
Freitag, 22.05.2020 um 19 Uhr.
Samstag 23.05.2020 um 19 Uhr.
Sonntag, 24.05.2020 um 11 Uhr (mit anschließendem Mittagsbuffet).
Karten können reserviert werden per Email unter kartenreservierung@papiertheater.net , telefonisch unter 08233 / 79 50 895 oder in unserem Ladengeschäft zu unseren Öffnungszeiten (Mo-Fr: 9-12 Uhr) oder nach persönlicher Vereinbarung.
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